Zeitungen sind systemrelevant

Prantl äußert sich in seiner Eröffnungsrede auf dem nr-Jahrestreffen 2009 positiv zum Thema Blogs

Und überhaupt: Die Blogs, das Internet. Ich weiß nicht, warum man sich als Zeitungsmensch vor der digitalen „Huffington Post“ fürchten soll. Sie macht das, was eine gute deutsche Zeitung auch macht: ordentlichen Journalismus. Man sollte endlich damit aufhören, Gegensätze zu konstruieren, die es nicht gibt – hie Zeitung und klassischer Journalismus, da Blog mit einem angeblich unklassischen Journalismus.

und zieht einen historischen Bogen vom Hambacher Fest bis Heute. Dabei bleibt er immer kritisch:

Dem Gesetzgeber gilt die Pressefreiheit ohnehin als Gedöns-Grundrecht. Es gehört zu dem glänzenden Tand, den man sich besonderen Tagen, etwa zum Grundgesetz-Jubiläum, aufhängt […]

ohne je undifferenziert zu werden. Vielmehr fordert Prantl mehr Engagement von Seiten der Journalisten selbst, bezieht deren Apathie in seine Kritik mit ein:

Geht nicht womöglich von der Presse selbst mehr Gefahr für die Pressefreiheit aus, als vom Gesetzgeber? Ich glaube ja: Die wirklich große Gefahr für den Journalismus hierzulande geht vom Journalismus, von den Medien selbst aus […]

Statt sich an kurzfristigen Auflagenzahlen und Werbeeinnahmen festzuhalten sollten diese gut recherchieren, denn „Qualität kommt von Qual“.

Prantl selbst wird seinen Forderungen gerecht, seine Zeitung meist auch (bis auf einige Artikel rund um das Internet, die wohl in der Redaktion an DAUs vergeben werden). So kann’s was werden mit der Koexistenz von Netz und Papier.