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SansaFuze

Nach langem Hin und Her hab ich mir nun doch einen MP3 Player gekauft – vor allem für meine vielen Podcasts und für drohende, lange Autofahrten: Wozu hat mein Radio einen Aux-Anschluss?

Die Wahl fiel ziemlich spontan auf einen SanDisk SansaFuze, weil dieser a) flac und ogg Unterstützung mitbringt b) alternative Firmware verdaut c) für das Geld relativ gut aussieht und im Gegensatz zu vielen „Fischstäbchen“ einfach bedienbar ist d) ein Radio mit dabei hat und e) in den entsprechenden Foren als ordentlicher Player, der auch unter Linux betankt werden kann, gehandelt wurde. Sandisk bewirbt den Fuze ausdrücklich mit Linux Kompatibilität. Vorbildlich – wenn denn alles klappen sollte. Außerdem bringt er f) einen Slot für microSD Erweiterungskarten mit. Dazu kommt, dass er g) neue Firmware auch ohne Umweg über Windows verabreicht bekommen kann. Mein so eben gelieferter Player brachte die aktuelle Firmwareversion schon mit.

MTP trouble

Der Fuze bietet unter /Einstellungen /Systemeinstellungen /USB-Modus die Option, den passenden Modus „Autom. [zu] erkennen“ sowie die Modi MSC und MTP. Voreingestellt war bei mir die Automatikfunktion. So begannen meine Probleme:

Für die erste Betankung nutzte ich versuchsweise Rythmbox, was im Prinzip und bis auf ein paar für mich unverständliche Fehlermeldungen (siehe Bild oben) auch eine Zeit lang – sehr langsam, aber immerhin – zu funktionieren schien. Die Ursache für den Fehler könnte auch in den Tags meiner MP3 Dateien zu suchen sein – das will ich dem Fuze nicht vorwerfen. Egal: Am Ende stürzte der Player ab – ich vermute, weil ich mehr als 4 GB an Daten schreiben wollte – und konnte nur per Reset wieder zum Leben erweckt werden.

Da ich so oder so lieber „händisch“ arbeite, öffnete ich den Player bei meinem zweiten Versuch gleich als normales Laufwerk. Hierbei fiel mir auf, dass alle Dateien ohne Ordnerstruktur einfach in /Music gelandet waren. Eindeutig nicht mein Stil. Allerdings verhinderte ein „unspezifizierter Fehler“ meinen direkten Weg: Ich konnte auf dem Player mit Nautilus zwar Ordner anlegen, diese dann aber nicht befüllen. Warum, fand ich erst später heraus.

Ziemlich ratlos griff ich dann wieder auf Rythmbox zurück, ging dieses mal aber langsamer vor und warf nicht gleich meine gesamte Sammlung auf einen Rutsch dem Fuze in den Rachen. Das klappte.

Der Automatikmodus entsprach bei mir wohl MTP, was auch daran zu sehen war, dass der Fuze hier über gphoto2 eingebunden wurde. Dass Rythmbox auch bei der vorletzten zu übertragenden Datei kontinuierlich behauptet, nur 0% seien auf den Player gewandert, ist etwas irritierend – aber immerhin: Der Fortschrittsbalken stimmt. Der Befehl „Auswerfen“ schien im MTP Modus zuerst auch nicht zu funktionieren und fror Rythmbox ein. Es dauert aber schlicht ein Weile, bis der Fuze abgemeldet wird.

USB Modus

Ursächlich für meine Kopierprobleme war – wie Oben schon angedeutet – der USB Modus. Kaum wählt man im Einstellungsmenü des Fuze MSC, klappt alles wie gewünscht bei der händischen Befüllung. MSC ist darüber hinaus viel flotter. Der passende Modus ist auch daran zu erkennen, dass die Geräte- und Ordnernamen nun in Großschreibung von Nautilus angezeigt werden.

Irritierend: Sollte man beide Modi bei unterschiedlichen Übertragungsversuchen mischen, werden die per MTP mit Rythmbox übertragenen Dateien im MSC Modus nicht angezeigt – und umgekehrt gilt dies auch. Von einem Mischbetrieb kann ich nur abraten: Der Fuze kommt dann beim Abspielen komplett ins Stolpern, spielt stellenweise zwei Stücke gleichzeitig (klingt manchmal ganz interessant 🙂 ) oder einfach nur irgend eines, ohne erkennbare Logik. Den Fuze auf die Werkseinstellungen zurück zu setzen und ihn zu formatieren ergibt ein sauberes System für weitere Versuche … dann aber gleich unter MSC (Mass Storage Class).

Als Eselsbrücke bleibt: MTP = Microsoft Transfer Protocol 😉

Insgesamt wäre ich froh, wenn der Fuze unter Linux etwas verboser wäre. So out of the box wie in den Foren beschrieben, will er eben doch nicht arbeiten. Ist die Hürde MSC / MTP aber einmal umschifft, macht er, was er soll und überzeugt als günstiger Player mit ordentlichem Klang.