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Zentyal bare metal

Im Kontext des Projektes Homeserver NXT verfolgte ich zuerst eine monolithische (in Nachhinein: blöde) Denke. Firewall, Fileserver und Nameserver integriert Zentyal. Zentyal basiert auf Ubuntu – also wäre da auch der Gameserver integrierbar gewesen. Dazu: eine hübsche, moderne Weboberfläche zur Administration vom Sofa aus. Das wollte ich mir zumindest mal ansehen.

Der erste Versuch, Zentyal direkt auf die Zotac ID88 zu bekommen, klemmte schon am Kernel des Installers, der nicht erkennen wollte, dass ich von USB installierte und nicht von CD. Die Meldung war, wenn ich mich richtig erinnere

Your installation CD-couldn’t be mounted. This probably means that the CD-ROM was not in the drive. If so you can insert it and try again.

Retry mounting the CD-ROM?

Dieser Fehlermeldung kann man abhelfen, wenn man die zentyal.iso mit auf den Stick kopiert, von dem aus man installieren will.

Taucht dann die Fehlermeldung auf, wechselt man mit Alt F2 auf eine Shell, aktiviert diese mit Enter und erstellt sich zuerst ein Verzeichnis, in das man den USB Stick mounten kann:

mkdir /media/stick

mount -t vfat /dev/sdb /media/stick

Dann erstellt man sich ein Loop Device und wirft über dieses dem Ubuntu/Zentyal Installer die gewünschte CD-Rom zum Fraß vor:

mount -t iso9660 -o loop /media/stick/zentyal.iso /cdrom

Mit Alt F1 kommt man zurück zum Installer und kann diesem nun vergaukeln, alles wäre OK.

Zentyal kommt so zwar auf die ID88 – aber das hilft nicht viel, weil die Chips des NICs zu neu sind.

Welcher Idiot kauft auch Hardware mit Realtek Chips?

Sofern man unbedingt die alte Ubuntu 12.04 LTS / Zentyal Distri auf der ID88 haben muss, dann darf man ab hier die Realtek NICs umschiffen, bis ein neuerer Kernel und Treiber an Bord sind. Der einfachste Weg ist, sich die WLAN Karte der ID88 (Intel) zu konfigurieren und über diese dann weiter zu arbeiten. Wie das geht wird hier beschrieben (man kann sich bei den nötigen Schritten auch mit einem lokalen Repo auf USB Stick helfen) – aber ich hatte da schon eingesehen, dass die Idee, Zentyal direkt auf das Metall zu werfen, zu unflexibel ist.

Also kam ein aktueller Ubuntu 13.10 Server (der sich reibungslos vom USB Stick installieren lässt) an Bord, VirtualBox dazu und Zentyal in eine VM. Aber das ist wiederum im nächsten Post beschrieben …

Small Business Server

Ich war heute auf der Suche nach einem alten Bekannten: EBox hieß der früher mal – und nun Zentyal. Es handelt sich im Wesentlichen um eine vorkonfigurierte Packung an Paketen für Ubuntu 10.04 LTS, die einem aber extrem viel Arbeit abnimmt, will man auf die Schnelle einen zentralen Rechner im Netz haben, der auch noch Gateway und Firewall spielen soll. Die Feature-Liste ist erschlagend – hier nur eine Auswahl:

Firewall mit Filterfunktion (shalla list – deswegen für mich besonders gut geeignet) und IDS, DHCP Server, NTP Server, DNS Server, VPN Support, Proxy mit Nutzerauthentifizierung, Mail Server mit SIEVE Unterstützung und Quota, Webmailclient, eigene CA Authority, zentrale Nutzerverwaltung mit LDAP, File- und Printserver-Dienste …

Ich bräuchte für die Installation und Konfiguration eines derartigen Dienste-Blumenstraußes auf einem nackten Ubuntu Tagen oder Wochen. Arbeit, die ich mir gerne abnehmen lasse, wenn es sich nicht um eine sicherheitskritische Infrastruktur handelt. Und selbst dann …

Eine ausführliche Dokumentation auf Englisch erleichtert die ersten Schritte, ein Forum hilft bei Problemen. Wer lieber ein Buch in die Hand nimmt, findet auch das – und kann sich dann zertifizieren lassen.