Archiv des Autors: d.weller

Kostenlos

Immer mal wieder muss ich mich mit den Wünschen meiner Kolleg/innen zu Angeboten "kostenloser" Software auseinander setzen – aktuell zum Thema Podcasts. Da stolperte ich über den folgenden Text auf der Webseite des Herstellers XYZ:

[…] Bei bis zu fünf KOSTENFREIEN LIZENZEN pro Schule müssen Sie sich als Lehrer keine Gedanken über die Organisationsform Ihres Unterrichts machen – unsere Marketingabteilung nimmt Ihnen hier schwierige pädagogische Entscheidungen ab.

Auch kommt beim Einsatz von XYZ Podcast Maker keiner Ihrer bildungsfernen Schüler auf die Idee, etwa daheim diesem neuem Hobby nachzugehen: Über unsere Preisgestaltung stützen wir von XYZ VÖLLIG UNENTGELTLICH die BILDUNGSCHANCEN von Schüler/innen aus der Mittelschicht und den aufstiegsorientierten Milieus. Bei einer Gesamtinvestition von 80€ für Windows und 30€ für XYZ Podcast Maker gelingen Ihnen "Podcasts for Pisa" mit Links!

Bei der Entwicklung der Programmoberfläche haben wir DIE BESTEN IDEEN aus dem OpenSource Lager OHNE LIZENZGEBÜRHEN übernommen und selbstverständlich zeichen wir mit dem Containerformat VIP auf, das kein anderes Programm lesen oder gar bearbeiten kann.

Die Programmoberfläche bietet darüber hinaus die Möglichkeit zum direkten Import urheberrechtlich geschützter Materialien – DIREKT VON CD! Unser Kooperationspartner und Aktionär, das bekannte Abmahnbüro Geil&Geizig aus München, kontrolliert VÖLLIG KOSTENLOS und OHNE AUFWAND für Sie regelmäßig die GRATIS erfolgten Veröffentlichungen Ihrer Schüler auf Ihrem FREIEN XYZ Online Album. Innerhalb weniger Minuten sind Sie WELTWEIT auf Sendung und PROFITIEREN von der internationalen Vernetzung der Rechteinhaber wie SONY oder BMG!

Selbstverständlich funktioniert das KOSTENLOSE XYZ Online Album nur mit dem ORIGINAL Microsoft® Internet Explorer™ und XYZ Podcast Maker selbst setzt mindestens Windows 2000 voraus.

 Yeah! Gute Software.

Neujahr

Ich wünsche alle Leser/innen ein erfolgreiches 1984 2008 – und damit Ihr nicht vergesst worum es geht:

“Give me six lines written by the most honorable of men, and I will find an excuse in them to hang him” – Cardinal Richelieu

Labelkrampf

Bei MSDOS war das Setzen einer Datenträgerbezeichnung einfach: der Befehl label erledigte dies ohne große Umstände. Unter Windows XP noch viel mehr: Als Administrator anmelden, [Arbeitsplatz] öffnen, Eigenschaften eines Laufwerkes mit Rechtsklick auswählen und dann in das entsprechende Feld die Bezeichnung eintippen. Linux zeigt sich hier zickig, wenn es um FAT32 Laufwerke (also z.B: USB Sticks) geht: Mit Bordmitteln ist das nicht zu machen, sondern erst mit den mtools.

Nach einigem Suchen fand sich dann aber die entsprechende Anleitung auch undokumentierter Funktionen der mtools auf den englischen Ubuntuseiten.

sudo apt-get install mtools
sudo mlabel -i /dev/sdi1 ::"USBStick"

Bei der eigenen Maschine ist /dev/sdi durch das entsprechende Device zu ersetzen, das vorher noch ge-umounted werden sollte. 

XAMPP unter Gutsy

XAMPP erleichtert mir beim Schreiben meiner Anleitungen für den LFB die Arbeit enorm – ich will es nicht mehr missen. Allerdings wehrt sich XAMPP unter Gutsy beim ersten Start noch:

 root@dow:/opt/lampp/logs# /opt/lampp/lampp start
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
Starte XAMPP fuer Linux 1.6.4…
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
XAMPP: Starte Apache mit SSL (und PHP5)…
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
XAMPP: Starte MySQL…
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
XAMPP: Starte ProFTPD…
XAMPP fuer Linux gestartet.

Außerdem zeigt XAMPP nach dem Start die Umlaute nicht an. Nach ein wenig googlen bin ich dann im Apache Forum fündig geworden: Gutsy hat kein arch. Der empfohlene Workaround hat aber funktioniert:

sudo nano /bin/arch
uname -m
sudo chmod +x /bin/arch

Die mit dem eingebauten FTP Client hochgeladenen Dateien landen mit dem Benutzer nobody in der Gruppe nogroup und haben die Rechte 0777. Wer es sich einfacher (und vor allem schneller) machen will, kann also auch mit cp kopieren und dann die Rechte entsprechend anpassen.

xorg.conf

Meinem Rechner mit einer 128MB Nvidia GeForce TI 4200 AGP im Dualhead-Betrieb (2 Siemens CRT a 21') beizubringen, unter Gutsy auch Effekte zu unterstützen, war nicht so einfach – aber glückte am Ende doch. Zu Dokumentationszwecken hier erst einmal die xorg.conf

 # nvidia-settings: X configuration file generated by nvidia-settings
# nvidia-settings:  version 1.0  (buildmeister@builder3)  Mon Apr 16 20:38:05 PDT 2007

Section "ServerLayout"
    Identifier     "Layout0"
    Screen      0  "Screen0" 0 0
    InputDevice    "Keyboard0" "CoreKeyboard"
    InputDevice    "Mouse0" "CorePointer"
EndSection

Section "Files"
    RgbPath         "/usr/X11R6/lib/X11/rgb"
EndSection

Section "Module"
    Load           "dbe"
    Load           "extmod"
    Load           "type1"
    Load           "freetype"
    Load           "glx"
    Load           "v4l"
EndSection

Section "ServerFlags"
    Option         "Xinerama" "0"
EndSection

Section "InputDevice"
    # generated from default
    Identifier     "Mouse0"
    Driver         "mouse"
    Option         "Protocol" "auto"
    Option         "Device" "/dev/psaux"
    Option         "Emulate3Buttons" "no"
    Option         "ZAxisMapping" "4 5"
EndSection

Section "InputDevice"
    # generated from default
    Identifier     "Keyboard0"
    Driver         "kbd"
    Option         "XkbRules" "xorg"
    Option         "XkbModel" "pc105"
    Option         "XkbLayout" "de"
    Option         "XkbVariant" "nodeadkeys"
    Option         "XkbOptions" "lv3:ralt_switch"
EndSection

Section "Monitor"
    # HorizSync source: edid, VertRefresh source: edid
    Identifier     "Monitor0"
    VendorName     "Unknown"
    ModelName      "Siemens MCM 21T1"
    HorizSync       30.0 – 107.0
    VertRefresh     50.0 – 160.0
    Option         "DPMS"
EndSection

Section "Device"
    Identifier     "Videocard0"
    Driver         "nvidia"
    VendorName     "NVIDIA Corporation"
    BoardName      "GeForce4 Ti 4200"
    Option         "NvAGP" "3"
    Option         "RenderAccel" "true"
    Option         "AddARGBGLXVisuals" "true"
EndSection

Section "Screen"
    Identifier     "Screen0"
    Device         "Videocard0"
    Monitor        "Monitor0"
    DefaultDepth    24
    Option         "TwinView" "1"
    Option         "metamodes" "CRT-0: 1600×1200 +1600+0, CRT-1: nvidia-auto-select +0+0; CRT-0: 1280×1024 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 1024×768 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 832×624 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 800×600 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 720×400 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 640×480 +0+0, CRT-1: NULL"
    SubSection     "Display"
        Depth       24
        Modes      "1600×1200" "1280×1024" "1024×768" "800×600" "640×480"
    EndSubSection
EndSection

Die folgenden Probleme traten im Rahmen der Installation auf: Zuerst die Installation des richtigen Treibers – für meine doch schon etwas angegraute AGP Grafikkarte musste es nvidia-glx sein (nvidia-glx-new oder -default laufen nicht). Dann zerschoss mir nvidia-settings gründlich die xorg.conf, weil bei einem [Save settings] wohl automatisch ein englisches Tastaturlayout mit abgespeichert wird. Drittens konnten die Effekte für den Desktop nicht aktiviert werden, weil unter Section "Module" v4l unbedingt benötigt wird.

Jetzt läuft Compiz (aiglx) fehlerfrei – und seit heute Nachmittag endlich auch wieder Quake 3A Innocent

RAID

Es gibt Tage, da kommt man sich schon so richtig doof vor: Die Partitionierung des Backupservers für die Schule als RAID-Maschine, die ich mir mühsam durch Ausprobieren selbst zusammengestrickt habe, war auch im Installationshandbuch für die paedML 3 zu finden. Nur weil ich auf dem Schulserver kein Software-RAID verwende, kam ich erst gar nicht auf die Idee hier nachzusehen: Bei der Installation im Sommer hab ich das Kapitel schlicht übersprungen … mein Problem war damals, eine Konfigurationssoftware für meine RAID Karte unter Linux zu finden.

XMas Geschenk

Verschenke zu Weihnachten doch etwas Freiheit! Über die Dezemberausgabe von freiesMagazin bin ich auf eine nette XMas-Aktion gestoßen: Endlich macht sich die Selbstgebrannte ideologisch hübsch.

Außerdem passt die Aktion so schön zur immer noch vorhandenen Verdunklung von /localhost.

Ein neutraler Blick auf Linux ist selten im Netz zu finden. John Bradbury – der ziemlich eindeutig aus der Windowsecke kommt und deswegen seine Beiträge auch als wmv ausliefert – bringt in seinem Blog genau das: Erste Eindrücke von Ubuntu, Office Funktionalität und Multimedia auf Tux (alle Beiträge auf Englisch). [Quelle] Evtl. lässt sich ja jemand davon überzeugen.

RAID1 für Gutsy

X Installationen später bin ich nun aus dem Installer von Gutsy (hier: Ubuntu Server – die Desktop-Edition kann dies aber auch) schlau geworden und hatte endlich Erfolg damit, gleich im Setup einen RAID1 Verbund so zu definieren, dass die zwei SATA Platten des Backupservers meiner Schule komplett gespiegelt werden – ein echter Ersatz demnach für ein Hardware Raid. Voraussetzung für alle folgenden Schritte ist eine Alternate Install CD. Im Hintergrund werkelt das Programm mdadm.

Beim Festlegen der Partitionsmethode den Modus [manuell] auswählen. Beide Festplatten dann gleich aufteilen und allen Partitionen bei den Paritionseinstellungen unter [Benutzen als] die Einstellung [physikalisches Volume für RAID] verpassen.

Anmerkung: Für diesen Schritt kann auch zur geführten Installation gewechselt werden – allerdings landet dann das Swap-Device in einer erweiterten Partition, die später dazu führt, dass md1 aus sda5 und sdb5 zusammen gesetzt wird.

Da ich selbst nur zwei Partitionen verwende – eine für swap und eine für root – ging das relativ schnell.

Sobald die erste Partition mit der Einstellung [physikalisches Volume für RAID] angelegt wurde, zeigt der Installer den Eintrag  [Software-RAID konfigurieren] an. Diesen erstmal links liegen lassen: Erst müssen beide Platten komplett partitioniert werden!

Auch muss darauf geachtet werden, dass auf beiden Platten in den Bootpartitionen die Option [Boot-Flag] auf [Ein] steht. Nur dann funktioniert das RAID wohl auch beim Ausfall einer Platte ohne Probleme (nicht getestet – aber nur so macht das Sinn und andere Anleitungen zur Einrichtung eines RAID auf schon bestehenden Systemen verweisen nicht umsonst darauf, dass mit dd zuerst der Bootsektor kopiert werden muss – was hier der Installer dann mit übernimmt).

Sind diese Voraussetzungen geschaffen (gleiche Partitionierung der beiden Platten, Bootoption ein, alle Partitionen auf Typ Raid gestellt) erfolgt die Auswahl des Eintrags [Software-RAID konfigurieren] im Installer.

Dieser weist einen dann auf einer Infoseite darauf hin, dass keine Änderungen mehr an den physikalischen Volumes gemacht werden können und fordert dazu auf, die oben getroffenen Einstellungen auf die Platte zu schreiben. Auswahl [Ja].

Im jeweils nächsten Fenster dann

  1. [MD-Gerät erstellen] auswählen;
  2. [RAID1] auswählen;
  3. den Eintrag [2] für die Zahl der aktiven Geräte im RAID-Array stehen lassen und mit [Weiter] abnicken;
  4. die Anzahl der Reservegeräte im RAID-Array auf [0] lassen und mit [Weiter] abnicken;
  5. die beiden Partitionen für das RAID durch Setzen von Sternchen mit der Leertaste in die angezeigten Checkboxen mit den Devicenamen auswählen (bei mir sda1 und sdb1 bzw sda2 und sdb2) – dann auf [Weiter] klicken;

Diese Schritte müssen bei meiner Lösung mit zwei Partitionen (root und swap) zweimal durchlaufen werden, so dass die Geräte md0 (aus sda1 und sdb1) und md1 (aus sda2 und sdb2) entstehen. Als solche werden diese aber nicht angezeigt – der Installer benennt diese mit:

RAID1 Gerät #0 158 GB Software-RAID-Gerät
RAID1 Gerät #1 2     GB Software-RAID-Gerät

Selbstverständlich können die Größenangaben je nach Partitionierung und HD-Größe abweichen.

Weiter geht’s: Gerät #0 (md0) soll bei mir root werden und Gerät #1 (md1) die swap Partition. Im Installer also zuerst den Eintrag unter Gerät #0 auswählen und diesem ext3 und als Mountpoint / zuweisen. Dann Gerät #1 als swap definieren.

Wenn diese Schritte hinter einem liegen, im Installer den Eintrag [Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen] auswählen. Die Rückfrage, ob man sich sicher ist und die Änderungen auf Platte geschrieben werden sollen mit [Ja] beantworten.

Das war’s. Gutsy war nach Beendigung der Installationsroutine allerdings – dies lässt sich mit cat /proc/mdstat überprüfen – noch eine ganze Weile damit beschäftigt, die Platten zu spiegeln.

Entschuldigung

Ich, nein, wir alle hassen es, Entschuldigungen für unsere Kinder zu schreiben – immer sitzt man da und denkt sich mühsam ein Textchen aus, das dann doch blöd wirkt. Ich hab dem Ganzen nun ein Ende gesetzt und ein Formular entworfen, das auf alle Situationen im Schulleben passt. Hier die Datei Entschuldigung als PDF, und da als Entschuldigung [ODT] (für OpenOffice).

Homeserver

Bin gerade von Britta dabei erwischt worden, wie ich einen Homeserver bestellt habe – ebay ist einfach nix, wenn das Konto schon mehr als leer ist 🙂

HeimnetzIn Zukunft sorgt also auch bei uns zu Hause eine paedML 3 Linux auf Debian Sarge Basis für Netz und Datenspeicherung. Sobald dann Linbo auf dem Markt ist, kümmert sich der Server zusätzlich noch um die Sicherung der Images der Kinderrechner unter Win 98SE und dichtet die Oldtimer damit gegenüber Viren ab. Die PC-Wächterkarten können dann wohl aufs Altenteil. Janis und Lewin erhalten die ollen P3 450 Mhz Rechner, die Britta und ich gerade noch im Einsatz haben, und freuen sich sicherlich über eine Verdopplung der Rechenleistung. SDRAM liegt hier noch genug rum, um diese entsprechend aufzumotzen. Unsere P2 266 Mhz Rechner sind damit verschwunden. Schade eigentlich – funktionieren tun die noch.

Klar, dass damit noch nicht alles erledigt ist: Etwas mehr RAM muss schon in den Server (30€), damit dieser zusätzlich noch einen VMWare Server ausführen kann und ich mein altes W2K mit den vielen Lexika irgendwo unterbringe. Außerdem braucht Britta einen PC unter XP mit USB 2 Schnittstellen (150€) – ihr iPod der neuesten Generation lässt sich (noch) nicht unter Linux synchronisieren und erweist sich damit IMHO eigentlich als Fehlkauf. Dazu brauch ich also noch einen weiteren Rechner und ich weiß auch schon, wo ich den herbekomme (-150€)! Dann wäre ein DVD Brenner (35€) für den Server natürlich auch nicht schlecht, damit nicht das SATA RAID allein für die Datensicherung zuständig ist.

Wenn ich das zusammenrechne, komm ich auf 65€ Zusatz- oder Folgekosten für diesen Kauf oder 200€ Investitionssumme (die Arbeitszeit nicht gerechnet) insgesamt. Verglichen mit dem Homeserver von Microsoft ist das mehr als nur billig – da kostet schon allein das Betriebssystem 170€ und die Hardwareanforderungen würden das Budget dann endgültig sprengen.