Hardy auf D830

Nur ein erster Eindruck nach zwei Tagen Fummelei: Die Installation von Ubuntu 8.04 LTS verlief ohne Probleme, die Einstellungen von Gutsy aus meinem alten Homeverzeichnis wurden übernommen: Ich hatte die Root-Partition gelöscht und dann Hardy mit dem gleichen User und dem gleichen Passwort wie unter Gutsy installiert. Ein nicht gerade empfohlenes Verfahren, das mir aber ein „sauberes“ System ohne Altlasten liefert und gleichzeitig die wesentlichen Einstellungen für Gnome aus dem /home rettet.

Allerdings

  1. Hardy hat die deutschen Sprachdateien nicht vollständig importiert, so dass trotz diverser Nachinstallationen immer noch einige Programme einen „gemischten“ Eindruck hinterlassen – stellenweise sind einzelne Menüpunkte noch Englisch.
  2. UbuntuStudio integriert sich auch nicht vollständig in das Menü – einzelne Einträge wurden zwar mit Icon, jedoch ohne Text angezeigt. Einzelne Menüeinträge (in meinem Fall seahorse) lassen sich nicht bearbeiten / kommen mit einem hässlichen default-Icon daher.
  3. Der proprietäre Nvidia Treiber bezeichnet die EDID des Bildschirms meines Laptops als fehlerhaft und lässt sich deswegen nicht richtig starten: Der bugreport hierzu auf launchpad.
  4. Die VMWare Workstation Installation bricht ab. Es gibt zwar Workarounds, die sind mir aber zu pfriemelig.
  5. Von mir geliebte Erweiterungen für den Firefox 3 gibt es (noch) nicht. Wenigstens Sage wird Gott sei Dank inzwischen von anderen weiterentwickelt.
  6. smbfs macht beim Aushängen meiner in der fstab gemounteten Serverpartitionen Probleme – es dauert viel länger als unter Gutsy.
  7. Nicht wirklich buggy – aber zumindest auf den ersten Blick irritierend: KDE3 und KDE4 Programme werden im Menü unter dem gleichen Namen abgelegt und müssen von Hand umbenannt werden. Veränderungen an Quanta konnte ich auf die Schnelle nicht finden – Schade!

Positiv bleibt anzumerken, dass Hardy die Soundhardware des Dell richtig erkannte (Gutsy brauchte hierzu einen backport) und sich nun auch mit dem nv Treiber ein Beamer anschließen lässt. Weiter konnte wine die im Homeverzeichnis noch vorhandene „Flasche“ mit Dreamweaver ohne Probleme öffnen. Wer die inkscape Quellen nicht schon unter Gutsy eingebunden hatte, darf sich über eine wirklich verbesserte Version freuen und auch die Installation der mstcorefonts funktionierte dieses mal ohne Klimmzüge.

Insgesamt hinterlässt Hardy bei mir bisher keinen runden Eindruck. Mein Produktivsystem bleibt erst einmal bei Gutsy.

Bei meinem Dell muss ich wohl auf den unerschrockenen Steinbock (Intrepid Ibex, Ubuntu 8.10) warten, bis alles richtig funktioniert – was nicht weiter schlimm ist: Schon beim Kauf war mir klar, dass ich rund 1 Jahr investieren muss, bis die Hardware „richtig abgehangen“ ist und von Linux unterstützt wird.

ISO backen

ISO backen in VMWindows hat mich noch immer nicht komplett losgelassen. Für das Schulnetz und die dortigen XP und auch W2K Clients muss ich demnächst wieder Updates einspielen. Online dauert mir das zu lang, also setz ich hier auf VMWare und das Offline Update Skript der c't – ein wahrhaft wunderbares Tool, wenn man über 120 Rechner in ca. 8 Hardwareklassen mit Updates versorgen muss: Das Skript lädt sich aktuelle Updates und Service-Packs herunter und bastelt aus diesen ISO Images. Sind diese dann auf CD gebrannt, wird die CD im aufzufrischenden Rechner eingelegt, startet dort selbständig neu durch und meldet sich erst wieder, wenn dieser komplett versorgt ist. Einmal herunter geladene Updates müssen selbstverständlich nicht jedesmal neu geladen werden, so dass eine Aktualisierung leicht fällt. Der Speicherplatzbedarf ist aber sehr groß, weswegen ich meiner VM eine weitere Festplatte spendiert habe.

Versorgt wird über das Skript neben Windows 2000 und XP auch der WS 2003 und Vista. Die Office Pakete MSO 2000, XP, 2003 und 2007 sind ebenfalls mit dabei. Sprachversionen können jeweils ausgewählt werden und auch der Inhalt der ISOs lässt sich ganz ordentlich feinsteuern, so dass flexibel an die Gegebenheiten im Netz angepasste Versionen erstellt werden können (z.B. reine Update-CDs für Vista Rechner mit MSOffice 2007).

Bei (selten auftretenden) Problemen beim Update hilft es, den Rechner vom Netzwerk zu trennen und die Autoupdate-Funktion von Windows einzuschalten. Bisher lief in meinem Netz hiermit immer alles rund.

Archive org

Dass die Seite archive.org Filme zum Download anbietet – und noch mehr – war mir auch schon länger klar. Dass diese aber (theoretisch) auch FLV Dateien zum Einbetten in die eigenen Seiten anbieten, hab ich erst heute gesehen, als ich mir einen alten Beitrag von Arte über OpenSource (Codename:Linux) herunterladen wollte:

http://archive.org/details/codename_gnu_linux

Allerdings: Entweder hat archive.org nicht die schnellsten Server, oder die Datei verschwindet immer mal wieder … weswegen ich hier nun auf den Stammordner verlinke.

Dateinamenchaos

olle dateienDas hab ich nun also davon, dass ich meine Dateinamen einst, damals, unter XP noch fröhlich mit Umlauten und Sonderzeichen versah: Diese sind in meiner heterogenen Umgebung nun nur noch von Hand zu richten.

Nach einigem Gegoogle hab ich zwar auch convmv entdeckt, das in vielen Fällen die Dateinamen automatisch von einer locale in die andere bringt, aber leider ist mein Arbeitsplatzrechner (Ubuntu) auf UTF8 und mein Debian Server eben nicht. Convmv veränderte die Dateinamen bei meinen Versuchen leider immer so ab, dass diese nur auf einer der beiden Maschinen Sinn machten oder beschwerte sich darüber, dass der von mir vorgeschlagene Zeichensatz nicht alle Zeichen in den Dateinamen abdecken würde. Mit ein paar Inkonsistenzen hätte ich schon leben können, wenn sich die Dateien selbst dann hätten öffnen lassen.

Ab jetzt herrscht bei mir also Leer-, Umlaut- und Sonderzeichenverbot – wie schon immer im Internet, so nun auch im Netz zu Hause.

OOo Icons austauschen

Die bei Verwendung des Themes Human für Gnome angezeigten Icons für OOo unterscheiden sich viel zu wenig, um schnell in einem Ordner den richtigen Dateityp zu erkennen. Viel besser gefallen mir die SVG Icons von der Seite nicubunu. Nach ein wenig herumprobieren und der  üblichen Forensuche weiß nun auch ich, wie sich diese ersetzen lassen:

Der erste Schritt ist, die Icons so umzubenennen, dass deren Dateinamen jeweils mit x-office- anfängt. Nautilus / Gnome finden diese dann selbst:

x-office-document.svg
x-office-presentation.svg
x-office-spreadsheet.svg

Dann müssen diese in den Ordner

/usr/share/icons/gnome/scalable/mimetypes

kopiert werden. Dabei sind die vorhandenen Dateien entweder vorher zu sichern – oder eben zu überschreiben.

Die Icons nur nach /home/benutzername/.icons zu werfen hat bei mir, entgegen den Angaben in diversen Foren, nicht ausgereicht – egal ob Themepfade mit angegeben wurden, oder nicht.

Was nun leider immer noch nicht funktionierte war, dass in Nautilus bei jeder Ansicht / Zoomstufe die SVG Icons eingeblendet werden. Hier scheint Gnome trotz skalierbarer Icons in /scalable auf die  PNG Dateien in /usr/share/icons/gnome/32×32 usw. zurückzugreifen. Mit Inkscape lassen sich die SVG Icons aber leicht in PNGs umwandeln und dann in die entsprechenden Ordner unterhalb von /usr/share/icons/gnome verschieben.

Wichtig ist immer, dass die Icons nicht nur root.root gehören, sondern auch die Rechte so gesetzt sind, dass group und others wenigstens Lesezugriff auf diese haben (also 644, nach dem Kopieren sind diese meist nur 600): 

-rw-r–r– 1 root root 

Abmelden und wieder Anmelden (bzw. [Strg] [Alt] [Backspace]) liest die neue Icons dann ein. 

Standard

Microsoft hat es also geschafft: OOXML ist nun ebenfalls ISO Standard. Zum Verfahren und den Umständen sei hier nur auf die Meldung von Heise und die darin enthaltenen Links verwiesen … ich muss mich sonst zu sehr aufregen.

Für das Netzwerk am KvFG bedeutet das IMHO, dass wir mittelfristig a) bei allen noch vorhandenen MS Office Installationen den docx-Converter installiert haben sollten (das ist bei den von mir betreuten Rechnern im pädagogischen Netz schon jetzt der Fall) und b) komplett von Debian weg und auf Ubuntu setzen müssen. Auf den Seite von getdeb steht nämlich ein OOXML nach ODF Konverter zum Download zur Verfügung, der nach meinen ersten Tests auch gut genug funktioniert. Neben Ubuntu unterstützt im Moment nur Novell / SuSE docx für OpenOffice.

Dank dieser Konverter kann die Position, dass an der Schule OOo der Standard ist, weiter aufrecht erhalten werden, ohne der Entscheidung der ISO zu widersprechen. MS-Office-Installationen können zusätzlich noch mit dem ODF Konverter ausgerüstet: Interoperabilität ist so hergestellt. Und im Schulnetz spricht bald noch ein Grund mehr dafür, gleich Ubuntu zu booten … spätestens wenn wir Hardy auf der Platte haben.

Erst im Herbst diesen Jahres kommt OpenOffice 3 heraus, das dann den OOXML-ODF Konverter gleich mitbringt. Zu diesem Zeitpunkt kann MS Office komplett aus dem Schulnetz verschwinden – auch von den XP Clients. Ein Update auf MS Office 2007 ist dann auch nicht mehr begründbar – vor allem, weil die Ausgaben hierfür von unserer Schule überhaupt nicht getragen werden könnten.

Beitrag übernommen von beehive.kvfg.net

Dreamweaver MX und Wine

Das Netz ist voll von lauter Anleitungen, wie man Dreamweaver MX unter Wine zum Laufen bekommt  – und voller Berichte, dass es trotzdem nicht klappt. Hier also mein Weg für Ubuntu Gutsy, auf dass dieser dem einen oder anderen helfen möge, es auch selbst zu schaffen:

sudo apt-get install wine

config

Nachdem Wine installiert ist im Menü [Wine] den Eintrag [Configure Wine] aufrufen.

wine 98

Hier dann als [Windows Version] "Windows 98" einstellen.

Anmerkung: Im Netz ist viel über einen splash screen hangup zu lesen. Dieser soll sich vermeiden lassen, wenn mit Wine zuerst der IE installiert wird. Bei mir hat es – warum auch immer – auch ohne funktionsfähigen IE mit der Dreamweaver-Installation geklappt.

Um sicher zu gehen, dass es auf jeden Fall funktioniert empfehle ich die Installation durchzuführen. Die folgenden Schritte sind demnach abzuarbeiten:

Über [Anwendungen] [Wine] [Browse C:\Drive] zum Verzeichnis /home/benutzername/.wine/drive_c/Programme/Internet Explorer gehen und dort auf den Eintrag iexplore.exe Doppelklicken. Dies führte bei mir dazu, dass Wine versuchte eine Datei herunterzuladen (was scheinbar auch glückte), um danach dann ein Fenster mit dem Titel "Wine Internet Explorer" anzuzeigen. Das Fenster selbst blieb weiß und leer, was allerdings keine weiteren Auswirkungen hatte.

Meiner Erfahrung nach sollten alle Desktopeffekte ausgeschaltet werden – erst dann hat es bei mir reibungslos geklappt. Also Rechtsklick auf den Desktop, [Desktophintergrund ändern] auswählen und auf der Registerkarte [Visuelle Effekte] auf [Keine] umschalten.

Dann die Studio MX CD mounten, im Terminal zum Ordner mit dem Dreamweaver Installer navigieren und dort diesen aufrufen. Dabei die Anführungszeichen um die exe nicht vergessen.

user@kiste:/media/cdrom0/Dreamweaver MX$ wine "Dreamweaver MX-Installation.exe"

Während der Installation meckert der Dreamweaver.

This program requires mdac 2.6

Dieses Fenster mit [OK] schließen – er läuft dann trotzdem. 

Wenn der Installationsprozess von DW abgeschlossen ist, diesen noch nicht starten, sondern zuerst das Terminal zumachen, die CD unmounten und alle von DW geöffneten Fenster schließen. Dann im Menü zu [Configure Wine] gehen.

configure laufwerke

Auf der Registerkarte [Laufwerke] nun alle Laufwerke entfernen bis auf [C]. Der Grund scheint zu sein, dass DW diese beim Start abfragt und dabei auf die Nase fällt.

DW sollte sich nun starten lassen.

Wenn – wie bei mir – eine schon vorhandene Site in DW eingebunden werden soll, dann muss der Scanlauf / die Indexierung von DW abgebrochen werden, sonst stürzt DW ab.

dw unter gutsyAuch ist zu empfehlen bei der Einrichtung der Siteverwaltung zuerst keine FTP Angaben zu machen und diese später, wenn die Site im DW-internen Explorer zu sehen ist, nachzuholen. Hierbei dann unbedingt darauf achten, dass bei den Einstellungen "passiver FTP" gewählt wird … sonst stürzt DW mit einer fatal exception schon wieder ab.

Sobald ein Zwischenschritt mit dem DW funktioniert hat: Diesen beenden und neu starten. Nur so scheint sich DW die bis dahin erfolgreich beschrittenen Wege zu merken. 

Fehlerchen: Gelegentlich lassen sich Verzeichnisse, die mit DW angelegt wurden, nicht mehr mit diesem löschen. Außerdem besteht DW bei meinen 2 Monitoren darauf, sich beim Start über beide Bildschirme breit  zu machen – eine lässliche Sünde, die meiner Erfahrung nach nur mit Crossover Office nicht autritt.

Sehr positiv anzumerken bleibt: nach meinem Umstieg von Gutsy auf Hardy war die "Flasche" mit der DreamWeaver-Installation noch da und funktionierte auch auf Anhieb – allerdings mit einer etwas anderen Auflösung als zuvor. Überhaupt: Die Einstellungen für die Größe der Schriften in Wine scheint von der Einstellungen für Gnome abweichen zu können – ohne Nebenwirkungen.

Dateien zählen

Ich stand heute vor dem Problem, dass ich für den LFB angeben sollte, wie viele Dateien eines bestimmten Typs ich in einem Unterverzeichnis des Servers erstellt hatte. Nach ein wenig herumprobieren bin ich nun auf den folgenden Trick verfallen:

find /pfad/zum/ordner/ -type f -name „*.txt“ | wc -l

Die Zeile oben müsste für TXT Dateien dann die richtigen Zahlen liefern.