Pinguin

Seit nunmehr einem Jahr gibt es nur noch Tux auf meinem Produktivsystem – und passend zu diesem Datum liefert die ARD auch gleich eine Doku zum Maskotchen: Die Reise der Pinguine

Ganz so schwer wie die Aufzucht der Kleinen für die Kaiserpinguine in der Doku war es dann doch nicht, dieser Umstieg von XP auf Linux, auch wenn es doch einige Hürden zu nehmen galt. Diese ganzen – sicherlich sehr persönlichen – Erfahrungen seien hier mal kurz zusammengefasst:

  1. Dualbootsysteme bringen wenig. Am Ende stellt man fest, dass der Alltag zur Verwendung eines einzigen Systems zwingt, denn man hat leider immer gerade das System gebootet, das man nicht braucht.
  2. Dualbootsysteme helfen aber beim Lernen – wie auch VMs. Erstens bekommt man so den Installationsprozess gemeistert und zweitens fühlt sich ein Betriebssystem auf Platte einfach auch anders an, als eines in einer VM.
  3. Der Wechsel des Betriebssystems ist nicht die größte Hürde, sondern der Wechsel der liebgewonnenen Software. Ob ich meine Dateien nun in Nautilus anklicke oder im Explorer ist Wurscht. Was zählt ist das, was danach passiert. Einige Programme sind nämlich wirklich schwer zu ersetzen – und dazu zählt nicht die Textverarbeitung, sondern bei mir Tools aus dem Video- und Grafikbereich.
  4. Es gibt Programme, die sich sehr schwer ersetzen lassen: Bis heute habe ich keinen echten Ersatz für Hardcopy als Screenshotprogramm gefunden – nur workarounds. Bis heute kenne ich keine komfortable und dabei auch stabile Alternative zum Windows Movie Maker. kdenlive könnte dies einmal werden – aber das Programm braucht noch Zeit zum reifen.
  5. Es gibt Programme, die sich überhaupt nicht ersetzen lassen: DreamWeaver ist als HTML Editor einfach nicht zu schlagen. Hobby-HTML-Autoren mögen mit NVU und Quanta glücklich werden. Wer große Sites zu pflegen hat landet bei Adobe und zahlt gerne. Gut, dass auch der DW8 unter Wine läuft – damit bleibt mir das Gefummel mit VMs erspart.
  6. Es gibt Programme, die einen zur Nutzung von VMs zwingen: Dazu zählt bei mir FineReader als OCR. gocr liefert so bescheidene Ergebnisse ab, dass ich an dieser Stelle lieber  „mal schnell“ eine VM unter Windows starte und dort dann mit Tauschverzeichnissen arbeite.

Dass mein Umstieg auch nach einem Jahr noch nicht komplett abgeschlossen ist, steht in der Liste zwischen den Zeilen: Noch immer vergleiche ich meine Möglichkeiten und auch konkrete Anwendungen unter Linux mit denen, die ich unter XP hatte. Nach einer so langen Prägungsphase ist das kein Wunder – aber für viele Menschen sicherlich der Hauptgrund, warum diese überhaupt nicht an Veränderungen denken.

Die Macht der Gewöhnung sorgt für die Einnahmen von MS – sicherlich auch in Zukunft.

linbo

Nachdem ich mit rembo sehr gute Erfahrungen im Schulnetz gesammelt hatte, wollte ich dieses in meinem OpenLML Heimnetz zuerst ebenfalls einsetzen. Die Abhängigkeit von der alljährlichen Versorgung mit den für mich völlig ausreichenden fünf Testkeys für den Betrieb des Imagingservers wird mir jedoch zunehmend zu doof: Immer gegen Jahresende habe ich beim Boot meckernde Rechner.

Jetzt ist damit Schluss und mein Heimnetz weitgehend OpenSource: Ich bin gerade auf linbo umgestiegen. Mal sehen wie sich die Einarbeitung gestaltet – die gröbsten Bugs sollten ja ausgeräumt sein.

Und da ich gerade dabei war, ist nun auch der letzte Windowsrechner aus dem Keller verschwunden. Seit mehr als 9 Monaten hab ich das Ding nicht mehr gebootet – und zuletzt nur, weil ich eine Wörterbuchsoftware testen wollte. Hier ist nun Platz für meinen Laptop und einen externen Monitor.

Das Jahr kann zu Ende gehen.

DreamWeaver 8 unter wine

Bis heute habe ich keinen echten Ersatz für den DreamWeaver gefunden, der nativ unter Linux laufen würde. Quanta geht zwar in die richtige Richtung, wer aber wie ich mehrere hundert HTML Seiten pflegen muss, braucht einfach ein Programm, das reibungslos und komfortabel zu bedienen ist.

Auf Ubuntu Hardy wie auch auf Intrepid gestaltete sich die Installation von DreamWeaver 8 einfacher, als die Installation von DreamWeaver MX.

Zuerst wird der DreamWeaver 8 heruntergeladen – z.B. von den Downloadseiten von Chip.

Wer nicht über [Anwendungen] [Wine] [Konfiguriere Wine] gehen will, holt sich im Terminal mit

winecfg

den Einstellungsdialog für Wine auf den Desktop und nimmt die folgenden Einstellungen vor.

Beim Pull-down-Menü [Windows Version] ist „Windows XP“ einzustellen.

Dann wechselt man auf den Reiter für die [Laufwerke].

In diesem Reiter ist die Stelle (also: der Pfad), an der sich die herunter geladenen Installationsdatei für DreamWeaver befindet als Laufwerk einzutragen. Im Beispiel oben war dies ein USB Stick.

Im Terminal wechselt man nun in diesen Pfad und startet die Installation mit

wine Dreamweaver8-de.exe

Die Installation über das Terminal bietet den Vorteil, dass evtl. auftretende Fehlermeldungen im Terminalfenster verfolgt werden können.

Die Installation selbst lief bei mir unter Hardy wie auch Intrepid ohne weitere Probleme durch und bot zum Abschluss den Start des Programms an, das die Einstellungen meines zuvor schon installierten DreamWeaver MX übernahm.

Der einzige von mir festgestellte Unterschied zwischen Hardy und Intrepid war, dass Wine unter Intrepid das Icon für DreamWeaver nun selbst findet und den Pfad zur EXE im Menü einträgt. Unter Hardy muss dieser Schritt von Hand vorgenommen werden.

Ein Rechtsklick auf [Anwendungen] öffnet das Kontextmenü. Hier dann den Eintrag [Menüs bearbeiten] auswählen. Hier im gewünschten Ordner durch Klick auf [Neuer Eintrag] einen Starter anlegen. Die vergebenen Bezeichnungen sind völlig Wurscht – stimmen muss der Pfad zur EXE von DreamWeaver 8 im Wine-Ordner. Auf meiner Maschine sieht dieser wie folgt aus:

env WINEPREFIX=“/home/dirk/.wine“ wine „C:\Programme\Macromedia\Dreamweaver 8\Dreamweaver.exe“

Ansprechende und passende Icons sind unter Hardy mit etwas Glück unter

~/.local/share/icons

zu finden. Wenn nicht, dann muss ein solches als SVG oder PNG selbst gestaltet und eingebunden werden.

Volltreffer

Die lesenswerte Bachelorarbeit von Tamara Specht landet zumindest bei der Definition des typischen, bloggenden Lehrers was mich angeht einen Volltreffer:

Der typische bloggende Lehrer im deutschsprachigen Raum ist männlich, 40 Jahre alt und unterrichtet an einem Gymnasium. Darüber hinaus ist er sehr medienaffin, übernimmt an seiner Schule häufig eine Sonderrolle in Bezug auf Medien und nutzt sehr rege das Internet, auch zur Unterrichtsvorbereitung und durchaus mal im Unterricht.

Na dann.

Quelle: Uni Augsburg via D21

VMware und die Tastatur

Nach der Installation von VMWare Workstation auf meinem Laptop unter Intrepid Ibex wollten die VMs nicht erkennen, welches Tastaturlayout ich eingestellt habe. Alle Versuche, dies über die xorg.conf oder über Gnome in [System] [Einstellungen] [Tastatur] zu richten, schlugen fehl. Nach einiger Zeit kam ich darauf, dass ich auf dem Laptop die [Fn] Taste gedrückt halten muss und die „Nummerntastatur“ verwenden muss, um den Cursor zu steuern. Zeichen wie € und @ konnte ich aber jedesmal von Neuem suchen, weil ich mir einfach nicht merken konnte, wo nun welches Zeichen liegt.

Am Anfang brachte auch Google nicht viel – ich verwendete immer die falschen Suchbegriffe. Erst eine Suche in den Foren von ubuntuusers.de brachte nun den gewünschten Hack zum Vorschein. VMware hat so seine Probleme bei der Interpretation von Tasten. Allerdings lässt sich dies auf sehr einfache Weise richten (wenn man Glück hat). Dieser Blogeintrag war für mich die Lösung, die ich hier mal auf Deutsch übersetzt ablege.

Offensichtlich handelt es sich um ein Problem mit dem evdev input driver. Dank des Posts von „doranikov“, ist aber die Lösung einfach: Teile VMWare mit, was Deine Tastatur wirklich tut! Lege hierzu die Datei ~/.vmware/config an:

xkeymap.keycode.108 = 0x138 # Alt_R
xkeymap.keycode.106 = 0x135 # KP_Divide
xkeymap.keycode.104 = 0x11c # KP_Enter
xkeymap.keycode.111 = 0x148 # Up
xkeymap.keycode.116 = 0x150 # Down
xkeymap.keycode.113 = 0x14b # Left
xkeymap.keycode.114 = 0x14d # Right
xkeymap.keycode.105 = 0x11d # Control_R
xkeymap.keycode.118 = 0x152 # Insert
xkeymap.keycode.119 = 0x153 # Delete
xkeymap.keycode.110 = 0x147 # Home
xkeymap.keycode.115 = 0x14f # End
xkeymap.keycode.112 = 0x149 # Prior
xkeymap.keycode.117 = 0x151 # Next
xkeymap.keycode.78 = 0x46 # Scroll_Lock
xkeymap.keycode.127 = 0x100 # Pause
xkeymap.keycode.133 = 0x15b # Meta_L
xkeymap.keycode.134 = 0x15c # Meta_R
xkeymap.keycode.135 = 0x15d # Menudone!

Die Datei ~/.vmware/config existierte bei mir noch nicht – was aber nichts weiter ausmacht: Einfach neu anlegen.

Sollte dies nicht den erwünschten Erfolg bringen, dann führt der oben schon verlinkte Artikel weiter aus, dass mit Hilfe von xev die Keycodes gefunden werden können:

Um die für Deine Tastatur passenden keycodes in Erfahrung zu bringen, startest Du xev in einem Terminal. Setze Deinen Cursor in das xev Fenster und drücke dann eine Taste auf Deiner Tastatur (im folgenden Fall die rechte STRG Taste).

Im Terminal sind nun Ausgaben wie die Folgende zu sehen:

KeyPress event, serial 33, synthetic NO, window 0x3200001,
root 0x1cb, subw 0x0, time 749698, (167,181), root:(1793,706),
state 0x10, keycode 105 (keysym 0xffe4, Control_R), same_screen YES,
XLookupString gives 0 bytes:
XmbLookupString gives 0 bytes:
XFilterEvent returns: False

KeyRelease event, serial 33, synthetic NO, window 0x3200001,
root 0x1cb, subw 0x0, time 749810, (167,181), root:(1793,706),
state 0x14, keycode 105 (keysym 0xffe4, Control_R), same_screen YES,
XLookupString gives 0 bytes:
XFilterEvent returns: False

Entscheidend sind die Werte nach keycode – im Schnipsel oben fett. Für die Taste [Strg] -Rechts ist das in diesem Fall 105. Verändere nun in der ~/.vmware/config den xkeymap.keycode. auf 105:

xkeymap.keycode.105 = 0x11d # Control_R

0x11d ist der scan code.

… und es tut tatsächlich, auch wenn es im dümmsten Fall eine ganze Weile dauert, die Anpassungen vorzunehmen.

Umge-wind-et

Alle paar Tage, so kommt es mir vor, erreicht mich ein neues Kernel-Update und das bedeutet auf dem Wind U100 jedes mal wieder ein neues WLan Modul kompilieren und einrichten. Das nervt. Ich hab mir deswegen ein Intel Modul (3945 ABG [Golan] rev02) besorgt und dieses heute eingebaut. Mit Hardy wollte es nicht sofort laufen – weshalb dann auch gleich Intrepid RC zum Einsatz kam.

Bitte beachten: Wer an seinem Wind U100 schraubt, verliert ziemlich sicher seine Gewährleistungsansprüche! Anti-Statik-Kits für die Arbeit am „lebenden Rechner“ helfen das Gerät zu schonen!

Als erstes den Akku entnehmen, damit nicht beim Schrauben aus Versehen der Rechner gestartet wird.

Dann die Schrauben auf dem Boden lösen und entnehmen. Alle Schrauben sind gleich groß – eine Sortierung kann demnach entfallen.

Eine davon versteckt sich unter dem Aufkleber „Warranty sticker“ am unteren Ende des Bildes ungefähr in der Mitte. Auch diese Schraube ist einfach zu finden – einfach mit dem Finger nach dem Loch fühlen gehen. Spätestens jetzt gibt es kein Zurück mehr: Die Garantie dürfte futsch sein.

Das Entfernen des Deckels ist nicht schwer, wenn man zuerst den Fingernagel in die Ritze zwischen Bodenabdeckung und dem restlichen Gehäuse steckt und einmal um das Gerät herumfährt, so dass diese Ritze größer wird. Dabei hört man es (und fühlt es auch) an ein paar Stellen leise knacken, wenn die Plastiknasen ausrasten.

Den Deckel dann in Richtung VGA Anschluss abnehmen (im Bild oben nach Links) – dieser steht leicht über. Dabei muss man ein wenig wackeln. Gewalt, auch sanfte, ist nicht nötig.

Auf der linken Seite oben, neben dem VGA Anschluss den schwarzen Aufkleber entfernen, damit man an die WLan Karte herankommt. Dieser fixiert die Antennenkabel. Die Karte ist an einer Ecke mit einer kleinen Schraube befestigt. Im Bild oben wäre das die obere linke Ecke der Karte.

Unbedingt merken, welches Antennenkabel an welchem Steckplatz war: Foto machen!

Dann die Karte in Richtung Akkusteckplatz herausziehen und die Antennenkabel abziehen. Hierzu mit dem Fingernagel unter die goldenen Stöpselchen fahren.

Jetzt die neue Karte einbauen und festschrauben. Nicht erschrecken: Beim Verankern im Steckplatz gibt diese ein Geräusch von sich, eine Art metallisches Klacken. Dann die neue WLan Karte mit der kleinen Schraube in der oberen linken Ecke wieder fixieren.

Nun die Antennenkabel wieder aufstecken und das Ganze mit dem schwarzen Aufkleber fixieren, dass die Kabel auch beim Transport nicht verrutschen können.

Sollte die Montage der Antennenkabel bei gesteckter Karte nicht hinhauen wollen, dann klappt es bestimmt, wenn die Antennenkabel bei gezogener Karte aufgedrückt werden.

Jetzt den Bodendeckel wieder vorsichtig aufsetzen und mit sanftem Druck die Plastiknasen einrasten lassen. Boden mit den Schrauben fixieren – Voila!

Intrepid RC

… ich konnte die Finger einfach nicht davon lassen und habe mir heute den Release Candidate des neuen Ubuntus auf meinen Dell D830 geschoben. Bisher bin ich eher positiv angetan: Zum ersten Mal funktionieren bei mir mit dem 177er Treiber von NVIDIA die Desktopeffekte „out of the box“ und auch die gesamte Hardware scheint rund zu laufen (Firewire hab ich bisher noch nicht getestet, aber bisher – also unter Gutsy und Hardy – traten da keine Probleme auf). Sogar das Birnchen für WLan tut.

Meine These, dass Hardware und vor allem Laptops erst ein Jahr „abhängen“ müssen, bis Linux läuft, halte ich damit für vorläufig bestätigt. Jetzt mach ich mich an’s Testen und füll mal launchpad mit den gefundenen Fehlern.

Stellenwaldhöhle

… am Wochende waren meine drei Jungs und ich relativ wenig erfolgreich bei der Suche nach der Stellenwaldhöhle, die sich nach Beschreibungen im Binder in 3m Höhe in einer Felswand, ein paar hundert Meter nördlich vom alten Eingang zur Alten Nebelhöhle befinden soll: Es hat einfach zu stark geregnet, um den Abhang aus Geröll sicher hinaufzuklettern – Janis und Lewin mussten nach 40m umdrehen und für Bela war das so oder so nix.

Wenigstens haben wir nun eine konkrete Hypothese, wo diese sich befindet und werden bei trockenerem Wetter wieder kommen. Außerdem war der Wald märchenhaft schön – gerade wegen dem Regen und den Nebelschwaden.

Firefox wird spyware

Naja – der Titel ist etwas reißerisch, wenn auch in der Tendenz nicht falsch, wenn sich die Mozilla Chefin mit ihrer Datensammelinitiative durchsetzen sollte. Wie ich dort schon anmerkte:

Any product which collects data about what I do in the internet is spyware – opensource or not. The necessity to rewrite FF in order to have a privacy-respecting browser will then soon lead to a fork, something called “privacy-fox”. If you want that – go ahead. There are enough coders out there.

… aber Schade wäre es schon, vor allem weil ich nicht einer der Coder sein werde / sein kann.