Es gibt Tage, da kommt man sich schon so richtig doof vor: Die Partitionierung des Backupservers für die Schule als RAID-Maschine, die ich mir mühsam durch Ausprobieren selbst zusammengestrickt habe, war auch im Installationshandbuch für die paedML 3 zu finden. Nur weil ich auf dem Schulserver kein Software-RAID verwende, kam ich erst gar nicht auf die Idee hier nachzusehen: Bei der Installation im Sommer hab ich das Kapitel schlicht übersprungen … mein Problem war damals, eine Konfigurationssoftware für meine RAID Karte unter Linux zu finden.
XMas Geschenk
Über die Dezemberausgabe von freiesMagazin bin ich auf eine nette XMas-Aktion gestoßen: Endlich macht sich die Selbstgebrannte ideologisch hübsch.
Außerdem passt die Aktion so schön zur immer noch vorhandenen Verdunklung von /localhost.
Ein neutraler Blick auf Linux ist selten im Netz zu finden. John Bradbury – der ziemlich eindeutig aus der Windowsecke kommt und deswegen seine Beiträge auch als wmv ausliefert – bringt in seinem Blog genau das: Erste Eindrücke von Ubuntu, Office Funktionalität und Multimedia auf Tux (alle Beiträge auf Englisch). [Quelle] Evtl. lässt sich ja jemand davon überzeugen.
RAID1 für Gutsy
X Installationen später bin ich nun aus dem Installer von Gutsy (hier: Ubuntu Server – die Desktop-Edition kann dies aber auch) schlau geworden und hatte endlich Erfolg damit, gleich im Setup einen RAID1 Verbund so zu definieren, dass die zwei SATA Platten des Backupservers meiner Schule komplett gespiegelt werden – ein echter Ersatz demnach für ein Hardware Raid. Voraussetzung für alle folgenden Schritte ist eine Alternate Install CD. Im Hintergrund werkelt das Programm mdadm.
Beim Festlegen der Partitionsmethode den Modus [manuell] auswählen. Beide Festplatten dann gleich aufteilen und allen Partitionen bei den Paritionseinstellungen unter [Benutzen als] die Einstellung [physikalisches Volume für RAID] verpassen.
Anmerkung: Für diesen Schritt kann auch zur geführten Installation gewechselt werden – allerdings landet dann das Swap-Device in einer erweiterten Partition, die später dazu führt, dass md1 aus sda5 und sdb5 zusammen gesetzt wird.
Da ich selbst nur zwei Partitionen verwende – eine für swap und eine für root – ging das relativ schnell.
Sobald die erste Partition mit der Einstellung [physikalisches Volume für RAID] angelegt wurde, zeigt der Installer den Eintrag [Software-RAID konfigurieren] an. Diesen erstmal links liegen lassen: Erst müssen beide Platten komplett partitioniert werden!
Auch muss darauf geachtet werden, dass auf beiden Platten in den Bootpartitionen die Option [Boot-Flag] auf [Ein] steht. Nur dann funktioniert das RAID wohl auch beim Ausfall einer Platte ohne Probleme (nicht getestet – aber nur so macht das Sinn und andere Anleitungen zur Einrichtung eines RAID auf schon bestehenden Systemen verweisen nicht umsonst darauf, dass mit dd zuerst der Bootsektor kopiert werden muss – was hier der Installer dann mit übernimmt).
Sind diese Voraussetzungen geschaffen (gleiche Partitionierung der beiden Platten, Bootoption ein, alle Partitionen auf Typ Raid gestellt) erfolgt die Auswahl des Eintrags [Software-RAID konfigurieren] im Installer.
Dieser weist einen dann auf einer Infoseite darauf hin, dass keine Änderungen mehr an den physikalischen Volumes gemacht werden können und fordert dazu auf, die oben getroffenen Einstellungen auf die Platte zu schreiben. Auswahl [Ja].
Im jeweils nächsten Fenster dann
- [MD-Gerät erstellen] auswählen;
- [RAID1] auswählen;
- den Eintrag [2] für die Zahl der aktiven Geräte im RAID-Array stehen lassen und mit [Weiter] abnicken;
- die Anzahl der Reservegeräte im RAID-Array auf [0] lassen und mit [Weiter] abnicken;
- die beiden Partitionen für das RAID durch Setzen von Sternchen mit der Leertaste in die angezeigten Checkboxen mit den Devicenamen auswählen (bei mir sda1 und sdb1 bzw sda2 und sdb2) – dann auf [Weiter] klicken;
Diese Schritte müssen bei meiner Lösung mit zwei Partitionen (root und swap) zweimal durchlaufen werden, so dass die Geräte md0 (aus sda1 und sdb1) und md1 (aus sda2 und sdb2) entstehen. Als solche werden diese aber nicht angezeigt – der Installer benennt diese mit:
RAID1 Gerät #0 158 GB Software-RAID-Gerät
RAID1 Gerät #1 2 GB Software-RAID-Gerät
Selbstverständlich können die Größenangaben je nach Partitionierung und HD-Größe abweichen.
Weiter geht’s: Gerät #0 (md0) soll bei mir root werden und Gerät #1 (md1) die swap Partition. Im Installer also zuerst den Eintrag unter Gerät #0 auswählen und diesem ext3 und als Mountpoint / zuweisen. Dann Gerät #1 als swap definieren.
Wenn diese Schritte hinter einem liegen, im Installer den Eintrag [Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen] auswählen. Die Rückfrage, ob man sich sicher ist und die Änderungen auf Platte geschrieben werden sollen mit [Ja] beantworten.
Das war’s. Gutsy war nach Beendigung der Installationsroutine allerdings – dies lässt sich mit cat /proc/mdstat überprüfen – noch eine ganze Weile damit beschäftigt, die Platten zu spiegeln.
Entschuldigung
Ich, nein, wir alle hassen es, Entschuldigungen für unsere Kinder zu schreiben – immer sitzt man da und denkt sich mühsam ein Textchen aus, das dann doch blöd wirkt. Ich hab dem Ganzen nun ein Ende gesetzt und ein Formular entworfen, das auf alle Situationen im Schulleben passt. Hier die Datei Entschuldigung als PDF, und da als Entschuldigung [ODT] (für OpenOffice).
Homeserver
Bin gerade von Britta dabei erwischt worden, wie ich einen Homeserver bestellt habe – ebay ist einfach nix, wenn das Konto schon mehr als leer ist 🙂
In Zukunft sorgt also auch bei uns zu Hause eine paedML 3 Linux auf Debian Sarge Basis für Netz und Datenspeicherung. Sobald dann Linbo auf dem Markt ist, kümmert sich der Server zusätzlich noch um die Sicherung der Images der Kinderrechner unter Win 98SE und dichtet die Oldtimer damit gegenüber Viren ab. Die PC-Wächterkarten können dann wohl aufs Altenteil. Janis und Lewin erhalten die ollen P3 450 Mhz Rechner, die Britta und ich gerade noch im Einsatz haben, und freuen sich sicherlich über eine Verdopplung der Rechenleistung. SDRAM liegt hier noch genug rum, um diese entsprechend aufzumotzen. Unsere P2 266 Mhz Rechner sind damit verschwunden. Schade eigentlich – funktionieren tun die noch.
Klar, dass damit noch nicht alles erledigt ist: Etwas mehr RAM muss schon in den Server (30€), damit dieser zusätzlich noch einen VMWare Server ausführen kann und ich mein altes W2K mit den vielen Lexika irgendwo unterbringe. Außerdem braucht Britta einen PC unter XP mit USB 2 Schnittstellen (150€) – ihr iPod der neuesten Generation lässt sich (noch) nicht unter Linux synchronisieren und erweist sich damit IMHO eigentlich als Fehlkauf. Dazu brauch ich also noch einen weiteren Rechner und ich weiß auch schon, wo ich den herbekomme (-150€)! Dann wäre ein DVD Brenner (35€) für den Server natürlich auch nicht schlecht, damit nicht das SATA RAID allein für die Datensicherung zuständig ist.
Wenn ich das zusammenrechne, komm ich auf 65€ Zusatz- oder Folgekosten für diesen Kauf oder 200€ Investitionssumme (die Arbeitszeit nicht gerechnet) insgesamt. Verglichen mit dem Homeserver von Microsoft ist das mehr als nur billig – da kostet schon allein das Betriebssystem 170€ und die Hardwareanforderungen würden das Budget dann endgültig sprengen.
Abstimmungsverhalten
Abgeordnetenwatch liefert die Daten zur Abstimmung über die Vorratsdatenspeicherung. Schön, wenn Wahlentscheidungen schon so weit im Vorfeld fallen können. Zusammenfassende Reaktionen und weitere Links bei netzpolitik.org
9 11
Hier, zur Erinnerung, ein Auszug aus einer Rede von Rau zu eben diesem Datum:
Ein entscheidendes Datum unserer Geschichte ist der 9. November.
Der 9. November ist der Tag, an dem Philipp Scheidemann 1918 – heute vor 82 Jahren – dort drüben vom Reichstag aus die deutsche Republik ausrief.
Am 9. November 1923 – heute vor 77 Jahren – versuchte Hitler in München zum ersten Mal, politische Macht zu erlangen.Der 9. November ist auch der Tag, an dem 1938 – heute vor 62 Jahren – organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand setzten; es ist der Tag, an dem Zehntausende Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, daß Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren.
[…]
Am 9. November 1938 war die Barbarei vom Staat aus angestiftet. Diesmal hat sie den Staat gegen sich. Damit unser Staat aber mit aller Macht die Freiheit, die Unverletzlichkeit und die Würde eines jeden Menschen sichern kann, ist er darauf angewiesen, daß die Bürger sich engagieren.
Der 9. November erinnert uns auch an erfolgreichen Widerstand und Bürgermut. Wir erinnern uns an den Fall der Mauer vor elf Jahren und an die überglücklichen, feiernden Menschen gerade hier am Brandenburger Tor. Deutsche haben sich gegen Diktatur und Unrecht gewehrt, Deutsche haben ein System der Unfreiheit überwunden. Wir haben gesehen: Freiheit und Menschenwürde sind stärker als Unterdrückung und Gewalt.
Systeme der Unfreiheit entstehen langsam, der Boden muss diesen erst bereitet werden – auch mit gut gemeinten Gesetzen.
Quelle: Lemo
Vorratsdatenspeicherung
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung
Komisch, dass gerade am 9. November über ein Gesetz abgestimmt wird, das so stark in meine Freiheitsrechte eingreift – fällt das nur mir auf?
Keine Änderung
Wenn Ministerin Zypries im Vorfeld der Verabschiedung eines Gesetzes zur Vorratsdatenspeicherung behauptet, gegenüber der gegenwärtigen Rechtslage würde sich nichts verändern, dann frag ich mich, warum das Gesetz überhaupt verabschiedet wird. Die Politik wirft mit Nebelbomben und die Öffentlichkeit hat wohl noch nicht erfasst, was auf sie zukommt.
Quelle: Min 2.40 in diesem Beitrag – ursprünglich Heute Journal vom 06.11.07
Überwacher überwachen
Ein kleiner HTML Schnipsel in der Seite sorgt dafür, dass Aufrufe von Überwachern nun überwacht werden :-). Eine nette Idee zum Thema Stasi 2.0 von Uberwach

